Freitag, 24. Juni 2016

Post auf Facebook Dolce Vita - Gib nicht auf vom 24.06.2016

Ich kann sie verstehen, dass sie wegwill. Ich kann es nachempfinden. Heute kamen Gefühle aus vergangenen Zeiten hoch. Krankenhaus. Einsamkeit. Willkür. Ohnmacht. Es ist bei den Tieren nicht anders. Es gibt nette Ärzte und Pfleger, es gibt überforderte oder ängstliche Menschen, die mit Dolce zu tun haben müssen. Es gibt unterdrückt wütende und verständnislose Leute und die, die Dolce gern haben. Die gibt es auch. Wie im Kinderkrankenhaus.
Ich bin sehr traurig und fassungslos. Aus zwei Dingen, die ich heute erlebt habe. Das erste: Eine sehr nette ältere Pflegerin schaut uns verständnislos an:" Wieso dürfen Sie bei dem Pferd völlig ohne Probleme in der Box sitzen? Ich versuche mich auch schon bei ihr einzuschmeicheln. Aber sie ist nicht so wie jetzt. Harmlos, relaxt, wie eben ein liebes Pferd." (So ähnlich - ich merke mir nie genaue Wortlaute.) Warum bin ich fassungslos? Ich freue mich sehr darüber, dass jemand Dolce mag und Freund sein will. Aber einschmeicheln? Mit Leckerli bestechen? Ich erklärte der netten Frau unsere Strategie bei Dolce. Erst die Arbeit, dann der Lohn. Nicht anders. Genau das hatte ich paar Tage vorher mit einer Ärztin schon einmal besprochen. Dolce wird zur Wildsau mit Füttern aus der Hand. Die tötet für Futter! Was ist passiert? Nichts. Dolce trägt den Stempel "Gefährlich" weiter. Alles bleibt wie es war. Das macht mich traurig.
Zweitens wurde ich Zeuge, wie dort üblicherweise mit Pferden umgegangen wird. Ich glaube, jeder aus klassischen Pferdeställen kennt den Hexenbesen. Heißt bei mir so. Dieser Strohbesen. Den lernte ich damals das erste Mal kennen, wo ich Dolce kaufte und die Damen dort das Pferd verluden.... So werden auch hier in der Klinik die Pferde zur Behandlung gescheucht. Ich wurde unfreiwillig Zeuge, wie die Oberpflegerin der Hilfspflegerin erklärte, wie das Ding funktioniert. Bibi Blocksberg wäre entrüstet gewesen. Dabei ging Frau Oberkontrollar vorm am Strick des Pferdes, ein kleiner sehr untergewichtiger Rappe und zog kräftig das Pferd in Richtung Behandlung. Der Besen sollte schräg hinten (ich hab der Erklärung nicht folgen können!) das Pferd zum Laufen überzeugen. Die mussten an der Box vorbei. Und obwohl Zickeria Dolce schon die Zähne fast durch die Gitterstäbe hatte und ihre Ohren operationsreif angelegt waren, bevorzugte der Rappe eher Dolces Nähe als das der grünen Mafia. Frau Oberfeld hatte mehr Kraft, entschied dann zu einem kleinen Umweg, weil die ihre Richtung nicht mit dem Rappen harmonierte. Puh. Ich dachte, das wäre inzwischen ausgestorben.
Hier ist ganz dringend Weiterbildungsbedarf. Aber richtig dringend. Weil hier geht es auch und besonders um die Genesung der Tiere und die Sicherheit von Personal und Studenten.
Ist das Dolces Mission? Den Laden aufmischen, damit sich was verändert? Oder bleibt einfach ein Etikett und fertig. Cave.....So ein Sch.... Wort.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen