Donnerstag, 24. November 2011

Putzen und Hufe kratzen - mit mir nicht

Heute hat die Tochter meiner Chefin Geburtstag. Da hat sie wenig Zeit für uns alle. Ich stehe immer noch im Offenstall. Ist gar nicht schlimm. Kann ich laufen, wie ich will, habe meine neuen Freunde hier bei mir. Die Ponys sind so süß. Ich mag die beiden total. Die Fuchsstute trampelt mir immer noch hinter her. Ich freue mich immer, wenn Chefin kommt und wiehere ihr entgegen. Manchmal nimmt sie mich mit an die Anbindestange. Dann putzt sie mich und putzt die Hufe. Erst dann bekomme ich einen Eimer Kraftfutter. Am Anfang habe ich es ihr ganz schön schwer gemacht. Beim ersten Putzen kam sie grad mal bis zu meinen Rippen, dann habe ich gesagt, Schluss, ziemlich eindeutig mit Hinterhand rumwerfen und Drohgesicht und Knurren. Jaja, ich kann knurren. Das ist schon angsteinflößend. Sie hat dann noch meine Vorderhufe gesäubert, aber von meiner Hinterhand abgelassen. Nachdem ich sie dann doch noch ein wenig weiter hinter gelassen habe, habe ich dann Futter bekommen. Na das wusste ich doch nicht vorher. Beim nächsten Mal wollte ich das Futter natürlich sofort, habe ich aber nicht bekommen. Der Eimer stand zwar noch nicht da, aber ich war mir sicher, dass sie den irgendwo hatte. Es roch danach. Ich bin ja nicht doof. Na gut, selbe Prozedur, Putzen, Hufe vorn, heute dann ging es an die Hinterhand. Gaaaaaannnnz vorsichtig, sonst zeige ich Dir, wo der Hammer hängt! Am darauffolgenden Tag ging es wieder ein Schritt weiter. Mit den Hinterhufen. Na das kannst Du knicken. Die kriegst Du nicht. Ich kann nicht nur gut nach hinten ausschlagen, sondern auch seitlich oder vor. Aber Chefin wunderte sich darüber gar nicht. Sie meinte nur, dass kenne sie bereits. Ihre Löwenmutter kann das auch. Und da müssen wir jetzt durch. Nächste Woche kommt der Hufschmied, bis dahin muss das klar sein. Irgendwas macht mich ein wenig stutzig bei ihr. Ich kann zwar diskutieren, aber sie geht nicht darauf ein. Was gemacht werden muss, muss gemacht werden, basta. Und wenn ich ewig diskutiere, sie lässt nicht locker. Das hat sie von ihrem Hafi gelernt. Sie musste nur länger durchhalten als er, damit er macht, was sie will. Und der kann laaaange durchhalten. Sturer Esel, Ziegenpeter und so wird er manchmal genannt. Na solange halte ich nicht durch. Ich will schließlich zu meinem Eimer. Das Zuhauen, Beißen oder Steigen fruchtet auch nicht. Da motzt sie mich ordentlich an, dann hör ich erst mal verwundert auf. Wieso hat die denn keine Angst vor mir. Ich mache mich groß wie eine Giraffe und die holt einfach meinen Kopf wieder runter. Ist ganz schön anstrengend der Kampf. Und irgendwie fange ich an, sie richtig zu mögen. Aber der Kampf ist noch nicht zu Ende, sei darauf gefasst…

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